Asozial

Nichts würde wieder werden wie es war und keiner der drei Freunde würde diese Nacht vergessen. Nichts was noch kommen würde, würde dieses Ereignis ungeschehen machen können.

Alles begann an einem warmen und sonnigen Freitag Nachmittag. Die Vöglein zwitscherten - die drei Freunde trafen sich. Sie waren cool. Fast zu cool. Auf ihren Mopeds und mit ihren Cappies und schwarzen Sonnenbrillen waren sie die Geilen. Berühmt berüchtigt, von einigen als assozial verschrieen, von vielen gefürchtet. Immer was zu ficken, immer Kohle. Ihnen wurde der Respekt gezollt, den sie verdienten. Und falls dem mal nicht so sein sollte, würden sie schon dafür sorgen, dass dem zukünftig so wäre.

Hier hangen sie oft. Mitten in ihrem Viertel am Kinderspielplatz. Seit sie hier abhangen, war hier viel weniger los. Komisch.

Alte Leute liefen vorbei und warfen ihnen abschätzende Blicke zu. Unsere drei Freunde starrten zurück, sagten nichts. Sie rauchten – eine nach der anderen. Ab und an warf einer sein Moped an und fuhr die Straße herunter, nur um sofort wieder zurückzukehren. Irgendwie musste man sich ja beschäftigen.

Mal wurde telefoniert, mal eine SMS geschrieben. Ein kleiner Junge fuhr vorbei und bekam aufs Maul. Er schlug zurück und traf einen der drei ins Gesicht. Einige Äderchen platzten, Blut trat heraus. Das war zuviel, er würde dafür so schnell nicht wieder richtig kacken können. Schuld waren vermutlich einige Tritte in den Unterleib, vielleicht aber auch das anschließende anale Einführen einiger Äste.

Der fülligste der drei Freunde zog eine Flasche Korn aus der Jacke und reichte sie rum. Einer nach dem anderen nahm einen kräftigen Schluck. Nicht einer verzog dabei seine Miene. Stattdessen kam ein Feuerzeug zum Vorschein und der Dicke hielt es sich unter seine rechte Handfläche. Sein verschmortes Fleisch war schon zu riechen, als er die Flamme erlischen ließ. Er ließ es wieder in seiner Jackentasche verschwinden und pulte an seiner frisch zugefügten Wunde.

Gemächlich verstrich die Zeit. Sie zog sich geradezu dahin. Die Sonne schlich über den Himmel. Langsam wurde es kühler und die vorbeilaufenden Passanten immer weniger. Die drei Freunde schwangen sich auf ihre Mopeds und fuhren in das nächste Dorf in eine so richtig geile Discothek, wo man auch geil Bräute aufreißen kann.

Der Türsteher kannte sie alle drei, grüßte und ließ sie herein. Zu dritt stellten sie sich an die Tanzfläche und wirkten als würden sie die ohrenbetäubenden Bässe kaum wahrnehmen. Das immer wiederkehrende Wummern ließ das ganze Gebäude erzittern, das Stroboskoplicht tat ein übriges, um die Menge richtig abgehen zu lassen. Zwei der drei Freunde verschwanden mit einigen Frauen. Wenig später sollte eine dieser Frauen an einer Überdosis in einer der Toiletten verrecken.

Auch der Dritte hatte inzwischen ein weibliches Wesen ausfindig gemacht. Sie sah richtig heiß aus, zeigte jedoch an ihm wenig Interesse. Das änderte sich jedoch schlagartig als er ihr auf dem Hinterhof die Bluse und das Höschen herunter riß. Sie schrie schon gar nicht mehr als er auf ihr lag und mit seinem kleinen Pimmel in sie eindrang. Er strangulierte sie noch immer und ihr schwanden die Sinne. Als er in ihr kam war sie tot.

Stunden später. Die Tanzfläche lichtete sich ein wenig, draußen ging schon fast wieder die Sonne auf. Unsere drei Freunde waren mittlerweile völlig knülle – zugekokst und besoffen. Sie schleppten sich gemeinsam auf die Straße und machten sich auf den Weg zu ihrem Mopeds. Sie waren ein gefundenes Fressen für einen irren Wissenschaftler.

Der Doktor erkannte jedenfalls sofort ihr Potential.

Wenige Stunden später war es durchstanden. Man hätte meinen können, die vielen Drogen hätten die Geschehnisse im Labor einfach vergessen machen können. Doch aus irgendeinem Grund konnte sich jeder der drei an jedes noch so winzige Detail dieser Nacht erinnern. Und dies würde auch so bleiben. Nie würde einer der Freunde vergessen was vorgefallen ist. Wie sollten sie auch, wenn sie bei jedem mal pissen dran erinnert werden ? ...wenn statt gelbem Urin blutiger Stuhl durch die Harnröhre gepreßt wird !

"Asozial" wurde von Danny Ghott verfaßt ([email protected]).
Alle Rechte liegen einzig und allein bei ihm!