I Raped A Vampire

Es war eine tiefe schwarze Nacht. Man vernahm das Rauschen des Waldes und ein leises Flüstern des Windes. Eine einzelne Person lehnte an einem Pfosten der Eingangspforte des alten Friedhofs. Die Rundungen, die dank eines engen Tarnanzugs perfekt zur Geltung kamen, ließen ganz offensichtlich auf eine weibliche Person schließen. Sie schob die große Pforte nur ein Stück auf, um sich grad so hindurchdrücken zu können und versuchte sich möglichst schnell unauffällig hinter einigen Büschen zu verstecken. Probleme mit der Orientierung hatte sie nicht. Sie trug ein Nachsichtgerät und schien den Weg auch ganz gut zu kennen. Geradezu paranoid sah sie sich immer wieder um und versuchte dann möglichst schnell von einem Baum zum nächsten zu gelangen.

Es war nichts und niemand zu entdecken. Selbst ihr geschultes Gehör vernahm außer dem in Wäldern typischen Geraschel einiger Blätter und dem Knacken einiger alter morscher Äste nichts, dem sie selbst unter normalen Umständen auch nur für den Bruchteil einer Sekunde Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Sie schien ihr Ziel fast erreicht, denn sie behielt eine Lichtung im Auge und bewegte sich langsam im Schutz der Bäume und Sträucher um diese herum. Im Zentrum der Lichtung erhob sich ein mächtiges Metallkreuz. Herum standen vereinzelt Grabsteine, um die sie sich bei ihrem geduckten Sprint bis in die Mitte der Lichtung geschickt und schnell vorbeimanövrierte. Mit einem letzten Abrollen blieb sie vor dem Kreuz hocken und blickte sich um, bedacht darauf, jede Veränderung und jede Bewegung wahrnehmen zu können. Dann wandte sich sich dem Kreuz zu, sah es sich für einen Moment etwas genauer an und zog dann eine kleine Ampulle aus ihrem Anzug.

Jetzt musste alles schnell gehen, die Droge würde nicht lange wirken. Sie setzte die kleine Glasampulle an ihre Lippen und warf den Kopf in den Nacken. Sie nahm das Nachtsichtgerät ab wartete einen Augenblick bis sie die ersten Veränderungen registrierte. Sie spürte wie sich jeder Muskel anspannte und sie ein wohliges Kribbeln überlief. Es kostete sie schon ein wenig Überwindung die durch das Serum plötzlich einsetzende Geilheit zu überwinden. Sie erhob sich, spannte dabei möglichst viele Muskeln ihres Körpers gleichzeitig an und war wie immer überrascht zu sehen, zu was ihr Körper dank dieses Serums in der Lage war.

Sie sah sich um. Eigentlich sah sie nichts und konnte nun doch jede Einzelheit mit ihrem Geiste erfühlen. Sie zog sie einen kleinen Silberdolch aus ihrem Gürtel und stach damit in eine kleine, aber scheinbar genau zentrierte Unebenheit des riesigen Metallkreuzes. Der Dolch blieb stecken. Sie zog ihn wieder heraus und trat einen Schritt zurück als das Kreuz damit begann, eine Aura um sich zu bilden. Sie war nicht überrascht - so in etwa hatte sie es sich vorgestellt.

Das Kreuz wurde heller und heller und leuchtete bereits die gesamte Lichtung aus. Dies würde ihn anlocken. Er würde kommen und in diesem Licht geschwächt sein. Sie hatte eine reelle Chance. Und vermutlich auch nur eine. Schon seit Monaten hatten sie ihn in jeder Gruft und jedem Versteck von hier bis weit in den Osten gesucht und nichts gefunden. Nun würde er ihr entgegen treten und dank ihrer vorübergehenden Kräfte könnte sie siegreich aus dem bevorstehenden Kampf hervorgehen. Vorausgesetzt die Wirkung des Serums hielte lange genug. Leider hing die Dauer der Wirkung von zu vielen Faktoren ab, als dass man genauere Vorhersagen hätte treffen können. Sie wußte, dass dieser Platz hier von Vampiren beobachtet wurde, schließlich ist es einer Legende nach die Beerdigungsstätte eines der ersten und größten Vampire aller Zeiten. Er würde kommen, da war sie sich sicher. Aber alles weitere stand in den Sternen. Sie war nicht weiter bewaffnet. Was hätte sie auch schon dabei tragen können ? Ein Kreuz ? Wofür ? Sie wollte ihn schließlich töten oder zumindest außer Gefecht setzen. Weihwasser ? Sie hat etwas davon getrunken, doch eher aufgrund der vielen bekannten Vampir Geschichten. In der Regel können Vampire es nämlich nicht von normalem Wasser unterscheiden. Und das gilt erst recht für deren Körperstellen, auf die es gespritzt wird.

Sie war etwas überrascht als es mit einem mal wieder dunkel wurde. Das Kreuz hatte jegliches Leuchten und Strahlen unterbrochen und die Dunkelheit und Schatten wieder in sich aufgesogen. Doch etwas war anders. Sie konnte seine Gegenwart spüren. Es war soweit. Sie ging in die Hocke, streckte ihr linkes Bein wie in einem Martial Arts Film nach vorne weg und setzte mit der rechten Hand auf dem Boden auf. Sie konzentrierte sich und konnte sehen wie er sie musterte. Sie war ihm keine Unbekannte. Selbstverständlich hat er von der Jagd auf ihn erfahren. Und selbstverständlich kannte er auch diesen Ort und wußte von den Kräften des Kreuzes. Darum hat er Vorsorge getroffen und sich von einem koruppten Priester taufen lassen. Es war echt eine Tortur und mit mehr Problemen verknüpft als es sich ein normal Sterblicher nur vorstellen konnte, aber nun war er eben nicht mehr nur ein Kind der Nacht und dieses lächerliche Kreuz konnte ihm nichts anhaben.

Er hatte eine ganze Spezial-Einheit erwartet und war jetzt etwas vor den Kopf gestoßen. Außer ihr war keiner in der Nähe. Und dennoch war er auf der Hut. Jeder Schritt sollte wohl überlegt sein. Doch was gab es da groß zu überlegen ?

Er schwang sich von den Flügeln des Kreuzes, doch ehe er sie von hinter anfallen konnte, drehte sie sich zur Seite, um sich selbst und trat ihm in den Rücken. Er landete auf der Erde und knallte dabei mit seinem Schädel gegen einen Grabstein. Er zog sich an diesem hoch und konnte spüren wie sie hinter ihm stand, die Hand zu einer Faust ballte und nur darauf wartete ihm damit gegen seinen Schädel zu hämmern. Er drehte sich zu ihr und warf sich dabei wieder nach hinten. Mit seinen kräftigen Händen wollte er ihre Faust aufhalten und sie zu sich ziehen. Dabei wollte er mit beiden Beinen gegen die ihren treten und sie somit sprichwörtlich aus den Socken hauen. Doch er griff ins Leere. Die Tritte gingen ebenfalls dorthin. Und wieder lag er auf dem Boden.

Die Drogen hatten sie in den wohl wachesten Wachzustand versetzt, den sie sich nicht mal hätte erträumen lassen. Sie sah ihn wie er ihre Hand an sich reißen würde und sie so auf den Boden zwingen würde. Sie sah aber auch sich selbst wie sie zuvor schon ihre Faust zurückzog und einen Schritt nach hinten trat. Damit hatte er nicht gerechnet und dies verschaffte ihr Genugtuung. Doch noch sollte man das Ereignis nicht feiern, noch war er gefährlich, noch konnte er ihr Probleme bereiten, noch war er nicht tot. Jedenfalls nicht so richtig.

Er war über ihr Reaktionsvermögen verblüfft und hatte so etwas nicht erwartet. Er blieb noch einen Augenblick liegen, tastete mit seinem Geist durch die Dunkelheit. Er konnte sie vor sich stehen sehen. Sehen wie sie ihren Stiefel anhebt, um ihn ihm in seine Weichteile zu rammen. Soll sie nur, dachte er sich. Er würde sich ihren Stiefel schnappen und herumdrehen, so ihr Bein oder noch viel mehr brechen und dann genüßlich den Rest des Körpers auseinander nehmen, verspeißen und sonstwie bearbeiten. In dem Moment spürte er den Fuß auf seine Lendengegend zuschießen. Blitzschnell schnappte er danach und bekam schon wieder nichts zu fassen. Dann stand sie bereits hinter ihm, ergriff seinen Hals und zog ihn daran mit einem Knie in seinem Rücken hoch. Er wußte nicht wie ihm geschah, er zweifelte an sich selbst, er spürte ihren Schweiß, ihr warmes Fleisch, ihre festen Muskeln und wurde von wohligen Gerüchen geradezu benommen. So benommen, dass er einen Augenblick zögerte und erst zu spät die Waffe an ihrem Handschuh wahrnahm, durch die sie mehrere Injektion irgendeines chemischen Gemisches in ihn hineinschoß.

Er warf den Kopf zurück und schnappte nach ihrem Hals. Doch das wurde nichts. Ihr Knie wanderte in seinen Nacken und mit den Händen hielt sie weiterhin seinen Kopf. Seine Arme wurden schwer. Ihrem Reaktionsvermögen war er nicht gewachsen. Dann setzte die erwartete Wirkung ein und sein Körper erschlaffte.

Sie ließ von ihm ab und war mit sich zufrieden. Nicht nur weil sie ihn bezwungen, sondern weil sie ihn jetzt sogar lebend hatte. Verglichen mit dem Vorhaben ihn einfach nur zu töten, war dies geradezu ein Grund zum Herumspringen, Jubeln und Feiern. Sie schnappte sich das Nachtsichtgerät und zog dann ihren Vampir an der Schulter bis vor die Friedhofspforte, wo bereits ein pechschwarzer Mustang auf die beiden wartete.

Die Vorbereitungen waren schon lange abgeschlossen. Des Vampirs zukünftiges Zuhause war ein einzelnes gut bewachtes großes Laborgebäude, das von außen wie ein riesiges Gewächshaus wirkte. Um das Gebäude waren Flutlichter und große Spiegel aufgestellt, dank denen im Falle eines Ausbruchs zu keiner Tages oder Nachtzeit irgendwelche Schatten Deckung bieten konnten. In alle Himmelrichtungen erstreckten sich Felder, Bäume fanden sich nur ganz vereinzelt.

Eingänge zu dem Gebäude gab es nur einen einzelnen und dieser war weder beim Ein- noch beim Ausgehen leicht zu passieren. Im Gebäude befand sich ein Labor Trakt und ein Trakt, in dem die Angestellten lebten. Allerdings war hier nicht viel los. Die meisten Wissenschaftler wurden frühzeitig abgezogen. Das Vampir Projekt hatte und hat noch immer oberste Priorität.

Im Labor angelangt hoben unsere noch immer in Tarnklamotten gehüllte Jägerin und ihr Assistent den Vampir auf eine lange im Boden fest verankerte Metallpritsche. Sie positionierten seinen Körper mit den vorgesehenen Stahlstriemen. Jedes Bein, jeder Arm und der Hals wurden so fest an der Pritsche verankert. Nun ist er mit ihr geradzu liiert, dachte sie sich und lächelte.

Ihr Partner schrieb „Glückwunsch“ auf einen Zettel und hielt ihn ihr hin. Sie ging zu ihm und drückte ihn. In dieser Position verblieben sie eine Weile, dann ging er und teilte ihr in Zeichensprache mit, dass er schlafen gehen würde und es schon spät wäre. Sie blieb zurück, starrte auf den Vampir und erfreute sich an seinem Anblick. Gegen das was er hier erleben würde, wäre der Tod nun wirklich viel zu gut gewesen.

Sie setzte sich, ließ sich voller Erschöpfung auf den Boden sinken und blieb so neben der Pritsche liegen. Das Serum wirkte nicht mehr und doch machten sich noch einige Nachwirkungen bemerkbar. Die nächsten Tage würde auch noch ein auf den ganzen Körper verteilter Muskelkater folgen.

Sie lag auf dem Boden, resignierte über den Tag und trotz aller Erschöpfung war sie sich bewußt, so schnell nicht einschlafen zu können. Sie lag dort und registrierte erst jetzt wirklich wie feucht sie war. Liegt am Serum, kam es ihr in den Sinn. Einsetzende Geilheit hatte sie ja bereits kurz nach dem Einnehmen verspürt, doch erst jetzt überkam es sie richtig.

Sie lächelte darüber, öffnete ihren Anzug ein wenig, griff sich an den Schritt und betrachtete den glänzenden Film auf ihren Fingern. Sie stand auf, glitt dem Vampir mit den besagten Fingern über die Lippen. Dieser würde nach dem Erwachen sofort wissen was er da schmeckt. Und das gefiel ihr irgendwie.

Es war schon fast Mittag als sie erwachte. Sie zog sich um und betrat das Labor. Ihr Assistent war schon bei der Arbeit. Er winkte ihr zu und reichte ihr die ersten zusammenfassenden Meldungen der ersten Blut und Urin Proben. Er hatte auch schon ein Sauerstoffzelt um den Jünger der Nacht aufgebaut. Nicht, weil sie eine ansteckende Krankheit fürchteten, sondern weil er einfach nicht die selbst Luft atmen wollte. Sie trat an das Sauerstoffzelt und betrachtete den Vampir. Er hatte auf dieser Pritsche nichts anmutiges mehr, seine Augen hielt er vermutlich nur noch mit Gewalt als Demonstration seiner Überlegenheit ein wenig auf. Sie wußte, dass er sah sie, doch er ließ es sich nicht anmerken. Er wirkte für sie wie ein nichts - klein, hilflos und verstört.

Es war nicht der erste Vampir, der ein Opfer wissenschaftlicher Untersuchungen wurde und dennoch war er einer derer, die das meiste Potential in sich trugen. Sein Blut war reiner als das der meisten.

Sie untersuchten alles an ihm. Seine Klamotten, Haare und selbst den Dreck unter den Fingernägeln. Sie schnitten Haut- und Fleischstücke aus ihm heraus und testeten daran verschiedene Krankheiteerreger. Sie maßen ihn, stoppten die Zeit, die eine Wunde zur Regenerierung benötigte. Sie vermerkten Unterschiede an ihm zwischen Tag und Nacht, seine Reaktionen auf die verschiedenen Arten des Lichts und noch vieles mehr.

Er war nicht gerade gesprächig, doch immerhin fraß er das Fleisch, dass man ihm vorsetzte. Er bevorzugte Hühnchen, möglichst blutig.

Nach bereits knapp einer Woche hatten die beiden Wissenschaftler soviele Informationen, mit deren Auswertungen sie schon ihr ganzes Leben füllen könnten.

Die Tage vergingen und zogen sich manchmal endlos hin. Sie und ihr Assistent schliefen mehrfach miteinander. Nicht aus Liebe, sie waren einfach nur gute Freunde und aufgrund der Einsamkeit hier drinne bot es sich halt an. Zu mehr war diese Beziehung nicht im Stande. Sie beherrschte zwar seine Zeichensprache und konnte so mühelos mit ihm kommunizieren, doch richtige Gespräche fielen trotzdem irgendwie schwer. Ab und an began sie eine Konversation mit ihrem Vampir. Dieser stellte sich als ein richtiger Graf heraus. Er besaß ein großes Schloß auf einem Anwesen im Süden Frankreichs. Eine Urlaubsreise hatte ihm den ganzen Schlamassel eingebrockt. Er ist in Tokyo gewesen und hat einen zu einflußreichen Geschäftsmann ausgesaugt. Man hatte in Windeseile alle Hebel in Bewegung gesetzt und viel zu schnell wurde er dank moderner Medien in seiner Heimat entdeckt und war fortan auf der Flucht. Dass ihm dieser aufgezwungende Lebensstil nicht gefiel, war ihm anzumerken. Er war eine sehr ruhige Person, sehr gebildet und pflegte sehr gesittete Umgangsformen. Selbst hier auf seinem Metalltisch war er überraschend nett und freundlich. Dass ihm das keine Vorteile bringen würde, war ihm sicher klar. Man muß aber natürlich auch sehen, dass es so nicht noch mehr Nachteile mit sich brachte.

Er hatte schon soviel erlebt, dass ihm das hier gar nicht mal als die auswegsloseste Situation erschien. Und dennoch machte er sich keine Illusionen noch ein weiteres Jahrzehnt oder gar Jahrhundert auf Erden zu wandeln. Er wollte nicht sterben, doch genaugenommen war es ihm auch ein wenig egal. Klar, er würde so vieles gerne noch einmal machen. Mal wieder einen Käsekuchen essen, mal wieder eine Menage a trois oder mal wieder von einem Fernsehturm herunterspucken.

Aber andererseits: was hatte diese Welt ihm schon zu bieten ? Er konnte ja nicht mal den Sonnenaufgang genießen ohne dabei zu erblinden. Frauen waren fast immer nur ein One Night Stand. Man beißt sie beim oder nach dem Ficken und dann sind sie entweder tot oder man macht sie zu Untoten und hat sie ganze Ewigkeiten auf dem Hals. Und wenn man sie dann als Untote killt, weil sie einfach nur noch nerven, ist man ein Verräter der eigenen Rasse. Was für eine verquirrte Logik.

Er ist es gewohnt lange zu verharren, auf etwas zu warten was nicht eintritt. Er ist ein Untoter, Zeit spielt für ihn eine eher untergeordnete Rolle. Er flüchtet sich in seine Gedanken, doch die Gegenwart reißt ihn immer wieder zurück. Ihm geht diese Jägerin einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie sie es fertig gebracht haben mag, ihn die besagte Nacht zu besiegen, war ihm noch immer ein Rätsel. Sie macht zwar immer einen starken Eindruck, aber so etwas war und ist für einen normalen Menschen einfach nicht fertig zu bringen. Wenn sie nicht so ein herzloses Monster wäre, er würde sie für ihren Auftritt lieben. Wenn er seine Augen ganz fest schließt, kann er manchmal den Geschmack seines ersten Tages hier erahnen. Er will nicht wissen was sie die Nacht noch neben ihm noch so alles angestellt hat. Mit diesem Taubstummen hatte es vermutlich nichts zu tun, der Typ war ihm zu zugeknöpft. Aber wie dem auch sei, der Geschmack ihrer Muschi war einfach atemberaubend und geradezu berauschend.

Wieder machte sich jemand an ihm zu schaffen. Er hoffte, sie wäre es. Ihr Anblick gefiel ihm jedes mal aufs neue. Dass sie ihm auch gefiel war für jeden offensichtlich. Aber wenn das niemand hätte sehen wollen, hätte man ihm ja was anziehen können. Der Taubstumme schien es eh nicht zu registrieren, allerdings sah er sie in solchen Momenten wenigstens ab und an mal ein wenig lächeln.

Er schlug die Augen auf. Sie saß vor ihm auf der anderen Seite der Plastik-Plane und zog sich einen Gummi Handschuh über. Er sah sie fragend an und entdeckte ein Grinsen auf ihrem Gesicht. „Keine Angst. Es wird Ihnen gefallen.“, sagte sie und wandte sich wieder um.

Sie gab dem Assistent mit ihren Händen irgendwelche Anweisungen, auf die er dann den Raum verließ. Dann wandte sie sich ihm wieder zu. Sie öffnete ihre Bluse und präsentierte ihre vollen Brüste und steifen Nippel. Dann griff sie mit ihren Armen durch zwei Öffnungen in der Plastikkammer. Sie musste nicht lange suchen, der Schwanz stand schon kerzengerade. Sie nahm ihn, rieb und massierte. Er sah sie noch immer fragend an und kam dann mit einer Ladung, die sie scheinbar nicht erwartet hatte.

„Wow“, klang es durch die Lautsprecher in der Plastikkammer. „Die Probe sollte erstmal reichen.“ Sie zog ihre Hände wieder aus dem Plastikzelt, knöpfte ihre Bluse zu und rief ihren Kollegen herein. Der Vampir sah ihn zum ersten mal grinsen und haßte ihn dafür.

Es vergingen noch viele weitere Tage und Nächte. Sie konnte sehen wie ihr Gast geradezu enttäuscht darüber war, nicht wieder von seinem Sperma zu spenden. Aber er war hier eben nicht in einem Puff und ohnehin ist man mit ihm bislang viel zu nett umgesprungen.

Also kam es ihr geradezu gelegen, dass ihr Assistent das Labor für einige Tage aus dringenden persönlichen Gründen verlassen würde.

Irgendwas lag in der Luft, das wußte der Graf. Dieser Assistent war plötzlich viel zu freundlich und scheisse fröhlich. Sie dagegen das genaue Gegenteil. Hätten sie sich auf eine Stimmung einigen können, hätte er die Situation sicher viel besser einschätzen können.

Wieder ging ein langer Tag zu ende. Die beiden Wissenschaftler verschwanden aus dem Labor und schalteten das Licht aus. Der Vampir schloß die Augen und dachte über bessere Zeiten nach. Es muß so gegen Mitternacht gewesen sein als die Lichter wieder angeschaltet wurden. Diese Prozedur war ihm neu und er war geradezu darauf gespannt was sie sich jetzt für ihn hatten einfallen lassen. Die Jägerin betrat den Raum und hatte zwei große Koffer dabei. Sie baute eine Videokamera auf und stellte sie so ein, dass möglichst viel von unserem Vampir zu sehen war. „So geht das alles nicht“, fluchte sie und riß das Plastikzelt herunter, dann zog sie sich wieder zwei Gummihandschuhe über. „Wir sind jetzt ganz allein“, hörte er sie sagen.

Sie zog ihren ersten Koffer zu sich und öffnete ihn. Sie holte diverses Sezierbesteck hervor und began nach einigen kleinen Schnitten damit, ihm ganz sorgfältig die Haut abzuziehen. Auch wenn er ein Vampir war und Schmerzen in einem wohldosierten Umfang durchaus wohlgesonnen war, hörte er nun mit Schreien gar nicht mehr auf. Er schrie wie am Spieß und brüllte sich die Luft aus der Lunge, doch sie schien davon keinerlei Notiz zu nehmen. Sie machte ihre Arbeit sehr sorgfältig. Sie hatte bereits den Großteil der Haut seiner Brust, Arme und Beine entfernt. Dann nahm sie eine Ampulle ihres Serums hervor und trank davon. Sie wartete einen Augenblick und genoß währenddessen sein durch Entsetzen und Zorn völlig entstelltes Gesicht. Die einsetzenden Veränderungen der Muskeln und des Brustumfang waren so offensichtlich, dass sogar er sie trotz der vielen Schmerzen und des ganzen Blutes in seinem Gesicht und seinen Augen wahrnahm.

Nun fühlte sie sich stark genug und ihm gewachsen. Sie beugte sie sich über ihn und entfernte mit einem Schraubendreher die ersten Handfesseln. Er sah ein, dass er sich in seiner momentanen Situation nicht groß wehren konnte. Zudem konnte er seine Muskeln wochenlange kaum bewegen. Hinzu kam noch die Tatsache, dass er sie bereits auf dieser Droge kämpfen gesehen hat und sie ihm - wie er im Nachhinein zugeben mußte – selbst im ganz fitten Zustand haushoch überlegen war.

Sie hatte mittlerweile alle Fesseln gelöst und sah ihrem gepellten Vampir tief in die Augen. Sie sah Angst und das machte sie geil. Sie ließ von ihm ab, schnappte sich Koffer Nummer zwei und griff hinein. In diesem fanden sich die interessanteren Sachen: Sägen, Beile, Gummi-Dildos und vieles mehr. Sie riß ihn auf seinen Rücken und zog dort die Haut an den losen Lappen mit mehreren schnellen Bewegungen ab. Er schrie und wandte sich, doch sie ließ sich davon nicht beirren und schnallte sich einen Plastik Dildo um. Was folgte waren die wohl schlimmsten Minuten, die sich dieser Vampir nur vorstellen konnte. Dann sank sie vor Erschöpfung auf ihn und legte ihren Kopf neben den seinen. Er leckte ihr über das Gesicht. Sie ließ es willig geschehen. Dann kroch er mit seinem Kopf langsam an ihren Hals und biß zu. Sie hielt sich unter Kontrolle, sie wollte es. Er trank und trank. Er hörte ihr Herz schlagen. Er trank weiter. Ihr Herz pochte, sein Herz pochte – das Pochen wurde eins. Fast. Da war noch etwas anderes, ein weiteres Pochen. „Es ist deins“, flüsterte sie in sein Ohr und merkte sofort, dass er sie leben lassen würde. Ob sie durch sein Sperma ohnehin zu einem Vampir geworden wäre, wußte sie nicht. Durch seinen Biß würde sie es auf jeden Fall werden. Und auch ihr gemeinsamer Sohn würde einer der ihren werden. Durch das frische Menschenblut gewann er schnell wieder an Kraft und setzte sich auf. Die erste Haut regenerierte sich bereits. Alles würde wieder gut werden. Sie waren beide aus dem gleichen Holz geschnitzt und würden es in eine rosige Zukunft schaffen. Jetzt war der Gedanke an das Überleben eines ganzen weiteren Jahrhunderts gar nicht mehr so abwegig.

 Tage später wurde das Blutbad entdeckt. Allerdings fanden sich keine Toten. Das Video erklärte fast alles, wenn auch nicht die Beweggründe der Wissenschaftlerin.

"I Raped A Vampire" wurde von Danny Ghott verfaßt ([email protected]).
Alle Rechte liegen einzig und allein bei ihm!